Die Arbeit der Ergotherapie mit Kindern in der Praxis Michael Fleischer in Münster

Vermittlung von Erfolgserlebnissen & Ressourcenaktivierung

Ist bei Kindern die Entwicklung zu selbständig handlungsfähigen Menschen eingeschränkt, so wird die Ergotherapie vom behandelnden Arzt verordnet. Auslöser können zum Beispiel sein:

  • Entwicklungsstörungen und Entwicklungsverzögerung
  • Motorische Defizite
  • Wahrnehmungs- und Wahrnehmungsverarbeitungsstörungen
  • Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktvitätsstörungen
  • Sozioemotionale und psychosoziale Probleme
  • Schulische Probleme wie Leserechtschreibschwäche und Dyskalkulie
  • Psychische Erkrankungen z. B. Verhaltensstörungen, ADHS, frühkindlicher Autismus, Essstörungen

In unserer Ergotherapiepraxis Michael Fleischer in Münster behandeln wir Kinder mit diesen Symptomen innerhalb unseres Therapieangebotes.

Wie gestaltet sich die Ergotherapie mit Kindern?

Im Mittelpunkt der ergotherapeutischen Behandlung von Kindern und Jugendlichen steht die therapeutische Begleitung, bis diese alltagsrelevante Tätigkeiten in ihrem persönlichen Umfeld (Schule, Kindergarten, Zuhause, Freizeit) selbstständig oder in zufriedenstellendem Maße ausführen können.

Die Vermittlung von Erfolgserlebnissen und eine Ressourcenaktivierung stehen im Zentrum der Behandlung. Somit unterstützt und begleitet Ergotherapie Kinder und Jugendliche auf dem Weg zu mehr Handlungskompetenz, die die Teilhabe am Alltagsleben und damit Wohlbefinden und Gesundheit ermöglicht.

Die Therapieangebote unserer Praxis richten sich stets nach Ihren individuellen Therapiezielen. In der Regel erhält Ihr Kind einmal pro Woche 45-60 min (je nach Verordnung) Ergotherapie. Üblicherweise verordnet Ihr Haus- oder Kinderarzt oder Kinder-Jugendpsychiater jeweils eine 10er-Behandlung. Danach wird darüber beraten, ob eine weitere Behandlung notwendig und effektiv ist und ggf. eine neue Verordnung vom Arzt ausgestellt wird. Der tatsächliche Entwicklungsstand des Kindes/Jugendlichen ist die Grundlage aller Maßnahmen.

Die anzuwendenden Behandlungsverfahren beruhen auf neurologisch-anatomischen, anatomisch-funktionellen, psychosozialen, entwicklungspsychologisch und lerntheoretisch orientierten Grundsätzen und Kenntnissen.

  • Koordinationsschulung, z.B. Verbesserung der Bewegungsabläufe, der Tonusregulation und der Koordination
  • Verbesserung der Sinneswahrnehmung und der Wahrnehmungsverarbeitung
  • Verbesserung der Konzentration, Ausdauer und kognitiver Leistungen
  • Alltagstraining
  • Umfeldberatung im Kindergarten, Schule oder im häuslichen Umfeld
  • Selbstregulationstraining
  • Feinmotorisches Training
  • Training der Graphomotorik
  • Training der visuellen Wahrnehmung
  • Training der Handlungsplanung und –organisation
  • Konzentrationstraining z.B. Marburger Konzentrationstraining
  • Selbstinstruktionstraining
  • Verhaltenstherapeutisch orientierte Ansätze
  • Kognitiver Ansatz

Welche Ziele hat das Therapieangebot?

Mit Ihrer Einwilligung arbeiten wir von Anfang an eng mit Lehrern, Erziehern oder sonstige Bezugspersonen zusammen und versuchen gemeinsame Zielsetzungen und einen regelmäßigen Austausch zu realisieren, um eine effektive und erfolgreiche Therapie zu verwirklichen.

In einem kostenlosen Erstgespräch ohne ihr Kind sammeln wir die wichtigsten Informationen, die für die Therapie von Bedeutung sind, beraten Sie gerne bzgl. Ihrer aktuellen Situation und entwickeln erste Therapieziele, die im weiteren Therapieverlauf durch die Ihres Kindes und anderen Bezugspersonen erweitert werden.

Regelmäßig werden Elterngespräche geführt. Dabei stehen die Fortschritte sowie die Zielsetzung Ihres Kindes im Vordergrund.

Das partnerschaftliche Miteinander von Kind, Eltern, Arzt und Therapeut ist entscheidend für die Effektivität der Behandlung.

0251 9731990

Fallbeispiele

Tim (5 Jahre)

Tim besucht einen Kindergarten in Münster und wird in acht Monaten eingeschult.

Die Erzieherinnen beobachten, dass Tim sich nicht altersgerecht bewegen kann. Er fällt oft hin, kann beim Essen nicht ruhig sitzen und malt nicht gerne. In letzter Zeit gerät Tim oft in Streit mit anderen Kindern und verhält sich teilweise aggressiv. Die Eltern bemerken, dass Tim zuhause bei verschiedenen Aufgaben manchmal gar nicht weiß, wo er anfangen soll und was überhaupt zu tun ist.

Was bietet die Ergotherapie an?

In einem ausführlichen Erstgespräch ermitteln die Eltern in unserer Ergotherapiepraxis in Münster gemeinsam mit dem zuständigen Ergotherapeuten „problematische“ Alltagssituationen und hierarchisieren diese nach Wichtigkeit. Daraus legen diese mit dem Ergotherapeuten für Tim konkrete Ziele fest, z.B.

1. Tim zieht sich morgens selbstständig an und achtet darauf, dass seine Kleidungsstücke richtig herum angezogen werden.

2. Tim fängt und wirft Bälle altersgerecht, balanciert auf einem Balken ohne Herunterzufallen und klettert sicher in einem Kletterparcours

Diese Ziele stärken die Teilhabe von Tim im Kindergarten und im häuslichen Umfeld und führen zu einer Stärkung der Handlungsfähigkeit. Im späteren Therapieverlauf werden diese Ziele ggf. durch eigene Ziele von Tim oder durch Ziele der Erzieherinnen ergänz oder abgeändert.

Der Ergotherapeut baut in den ersten Therapieeinheiten eine intensive und positive Beziehung durch ressourcenaktivierendes Tätig-sein zu Tim auf und führt eine ausführliche Diagnostik durch. In dieser Diagnostik werden, nach Zustimmung der Eltern, auch die Informationen und Erfahrungen der zuständigen Erzieherinnen in Form einer Hospitation im Kindergarten mit einbezogen, da diese, wie die Eltern, die Entwicklung von Tim maßgeblich beobachten und beeinflussen.

Durch den Gebrauch von kindgerechten Testverfahren lassen sich u.a. motorische und kognitive Entwicklungszustände aufzeigen und messbar machen. Die anschließenden individuellen Interventionen (z.B. Anziehtraining, Training der Handlungsorganisation, Koordinationsschulung) führen dazu, dass Tim altersgerecht in seiner Umwelt agieren kann und persönliche Kompetenzen entwickelt und stärkt.

Georg (8 Jahre)

Georg besucht die 2. Klasse einer Grundschule in Münster.

Der Lehrerin fällt auf, dass Georg im Unterricht manchmal nicht bei der Sache ist und sich teilweise von anderen Schülern ablenken lässt. Des Weiteren braucht er bei Aufgaben meist mehr Zeit als die anderen Schüler und macht häufig dieselben Fehler.

Die Lehrerin bespricht dies beim Elternsprechtag mit den Eltern. Diese berichten von zuhause, dass Georg täglich fast eine Stunde für die Hausaufgaben braucht und sich wenig zutraut.

Was bietet die Ergotherapie an?

In einem ausführlichen Elterngespräch in unserer Ergotherapiepraxis in Münster ermitteln die Eltern gemeinsam mit dem zuständigen Ergotherapeuten „problematische“ Alltagssituationen und hierarchisieren diese nach Wichtigkeit. Da einige Probleme im Bereich der Schule auftreten, wird ein Fragebogen an die zuständige Klassenlehrerin übergeben, in dem diese selbstständige Ziele formulieren kann.

Es werden folgende Ziele vereinbart:

1. Georg arbeitet im Unterricht konzentriert mit, so dass er seine Aufgaben in der vorgegebenen Zeit beendet (Ziel Lehrer)

2. Georg erarbeitet sich Aufgabenstellungen bei seinen Hausaufgaben selbstständig und erledigt seine Hausaufgaben in 30-45 Minuten (Ziel Eltern)

Diese Ziele stärken die Teilhabe von Georg in der Schule und im häuslichen Umfeld und führen zu einer Stärkung der Handlungsfähigkeit. Im späteren Therapieverlauf werden die oben genannten Ziele durch eigene Ziele von Georg ergänzt, um eine Klientenzentrierung zu gewährleisten und die Motivation von Georg zu erhöhen.

3. Georg erarbeitet ein Puzzle mit 500 Teilen konzentriert und effektiv

In den ersten Therapieeinheiten baut der Ergotherapeut eine intensive und positive Beziehung durch ressourcenaktivierendes Tätig-sein zu Georg auf und führt eine ausführliche Diagnostik durch. Er bietet den Eltern eine Beratung ins soziale Umfeld an, durch die er im Unterricht hospitieren kann und ein Beratungsgespräch mit der Klassenlehrerin durchführen kann.

Die anschließenden Interventionen (z.B. Training der Handlungsorganisation, Konzentrationstraining, Selbstinstruktionstraining) führen dazu, dass Georg altersgemäß in seiner Umwelt agieren kann und persönliche Kompetenzen entwickelt und stärkt.

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